Markterschließung Asien  

Aufgrund seiner schieren Größe denken viele sofort an China, wenn es um den asiatischen Markt geht. Asien ist so viel mehr! Abgesehen von China, Südostasien und Indien hat der Kontinent ein enormes Potenzial, sich für europäische E-Commerce-Händler zu öffnen.

Ebenso wichtig wie Indien ist Südostasien, also Singapur, Malaysia, Indonesien und Vietnam. Diese Länder gelten als vielversprechende potenzielle Champions. Wieso? Sie haben eine Mittelschicht von Hunderten von Millionen Menschen mit hoher Kaufkraft und einem starken Interesse an europäischen Produkten.

Natürlich ist der Weg nach Asien lang und manchmal voller Fallstricke. Und das nicht nur geographisch. Auch kulturell sind die Länder sehr unterschiedlich. Man sollte jedoch keine Angst haben.

Der Weg nach Asien kann durchaus erfolgreich sein – wenn man lokale Unterschiede berücksichtigt, über ein starkes Netzwerk lokaler Partner verfügt und die logistischen Anforderungen ernst nimmt. Es ist wichtig, kulturelle Unterschiede ernst zu nehmen und zu respektieren. Dadurch ändert sich natürlich das Anforderungsprofil für E-Commerce-Projekte. Asien ist vielfältig und erfordert jeweils eine spezifische Strategie und Vorgehensweise.

Wer in bisher unbekannte Märkte vorstoßen will, muss strategisch planen und sich Know-how über die rechtlichen, politischen, kulturellen und infrastrukturellen Gegebenheiten des Standorts aneignen.

Jeder Zielmarkt erfordert eine eigene Analyse: Was sind die Anforderungen und Anwendungen? Was muss ich technisch beachten? Welche Zahlungsdienste sind beliebt?

Da jedes Land und seine Menschen anders agieren, müssen identische Produkte auch unterschiedlich präsentiert werden. Was in Indien gut läuft, kann in Singapur zum Ladenhüter werden – und umgekehrt. Unternehmen sollten nicht darauf vertrauen, dass Marketing, das sich auf asiatischen Märkten gut verkauft, in Europa genauso effektiv funktioniert.

Dabei geht es nicht nur um die Funktionen des Online-Shops, sondern auch um die Integration anderer Softwarelösungen. Prominentes Beispiel: unterschiedliche Zahlungsmethoden in verschiedenen Ländern. Wählt man hier die falsche Lösung, droht man gleich zu Beginn zu scheitern.

Ein weiterer Fallstrick ist die Sprachbarriere. Hier ist der Unterschied zwischen verschiedenen asiatischen Ländern enorm. Ein einfaches Beispiel: Während man in Singapur mit einem Online-Shop auf Englisch fast die gesamte Bevölkerung abdecken kann, muss man in anderen Ländern den Shop in der entsprechenden Landessprache anbieten.

Auch nicht außer Acht lassen, sollte man die Feiertage und damit einhergehenden Sales-Perioden. Weihnachten, Ostern und Co. werden manchmal gar nicht oder je nach Land unterschiedlich gefeiert. Zum Beispiel ist ein Weihnachtsverkauf in Indien genauso sinnlos wie ein Sommerschlussverkauf in Indonesien.

Ein erfolgreicher Einstieg in den asiatischen Markt ist heutzutage durchaus möglich und wünschenswert. Aber es geht nicht nur darum, die Sprache des Online-Shops anzupassen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung liegt darin, das Marketing mit Insider Know-how und Scharfsinn an den jeweiligen Zielmarkt anzupassen, zu pflegen und zu optimieren.