All-in-one oder Best-of-Breed?

Auf den ersten Blick verfügt jedes gute PIM (Produkt-Information-Management-System) über ein MAM (Media-Asset-Management-System) oder ein DAM (Digital-Asset-Management-System). Trotzdem müssen wir die Frage vieler Kund:innen und Interessenten „Brauchen wir ein PIM/MAM-System oder ein PIM- und ein MAM-System oder gar ein Medienportal?“ immer mit „Das kommt darauf an!“ beantworten.

Und wie immer gilt „System follows process follows strategy“. Das heisst, was genau will man mit welchen Assets machen? Welche Prozesse sollen dabei unterstützt werden? Wer soll damit arbeiten?

Im Prinzip kann man mit jedem MAM/DAM und damit auch mit jenen, die in einem PIM integriert sind, Bilder, Dokumente, Videos usw. erfassen, kategorisieren und verschlagworten, um sie dann zu publizieren und zu distribuieren.

Die Art und Weise, wie die Bilder, Dokumente, Videos usw. in den Systemen erfasst, kategorisiert und verschlagwortet werden, ist oft recht unterschiedlich, und meistens sind in diesen Prozess nur einige wenige Personen in der Organisation involviert. Viel wichtiger und auch entscheidend für die Frage dieses Beitrags ist daher die Publikation und Distribution und die Usability und Performance.

Während kombinierte PIM/MAM Systeme meist mächtige, auf Key-User ausgelegte Experten-Systeme darstellen, deren Inhalte vorrangig automatisiert und hoch performant publiziert werden, sind dedizierte MAM/DAM-Systemen für sehr unterschiedliche User:innen nutzbar. Damit sind letztere auch für Menschen geeignet, die zum Beispiel nur ab und an ein Bild suchen, um dieses dann in Gelegenheitspublikationen wie Vertriebspräsentationen oder Messeflyer einzufügen.

Welche Medien werden verwaltet?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage, welche Medien verwaltet werden. Wenn es sich weit überwiegend um produktorientierte Medien handelt, spricht das für eine primäre Verwaltung im MAM-Modul des PIM-Systems. Die Zurverfügungstellung dieser Medien für Gelegenheits-User:innen kann dann über ein Medienportal erfolgen, das eine einfache, sichere und intuitive Suche und Bedienung bietet und aus dem PIM automatisch befüllt wird. Sollen darüber hinaus noch viele weitere Medien verwaltet werden, treten wieder die dedizierten MAM/DAM-Systeme in den Vordergrund. In diesem Fall sind die produktorientierten Medien nur ein Teil einer viel größeren Medienmenge. Die produktorientierten Medien würden daher wie alle anderen Medien im MAM/DAM-System gemanagt – und das PIM-System bedient sich aus diesem.

Deshalb sind dedizierte MAM-Systeme immer dann eine gute Wahl, wenn die Verteilung der Medien in vielen Formen/Formaten/Größen/Farben/Auflösungen etc. an viele Nutzer:innen im Fokus steht, die dazu eine einfache, sichere und intuitive Bedienung benötigen – und wenn die produktorientierten Medien nur einen Teil einer viel größeren Medienmenge darstellen. Stehen hingegen produktorientierte Medien und deren automatisierte Publikation in Print, Online und anderen Kanälen im Vordergrund, ist ein kombiniertes PIM/MAM-System meist die bessere Wahl – gegebenenfalls erweitert um ein Medienportal für ergänzende, individuell gesteuerte Publikationen.

Wie so oft liegt also die Herausforderung in der konkreten Konstellation des Anwenderunternehmens – daher ist es sehr wichtig, über die Anforderungen zu sprechen: wir lassen euch sehr gerne an unseren Erfahrungen aus über 100 Projekten mit PIM/MAM oder PIM und MAM teilhaben.